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Design | |
Ist Pia Filliger-Nolte Designerin oder Künstlerin,
ordnet man ihre Arbeiten eher dem Kunsthandwerk oder der Gestaltung
zu? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und Pia Filliger-Nolte kann getrost als Grenzgängerin bezeichnet werden. Diese Gratwanderung spiegelt sich in ihren Kleidern wider. Große Sorgfalt bei der Entwicklung ihrer Arbeiten und enormes handwerkliches Geschick paart sich mit sinnlicher Auseinander- und Umsetzung der sie umgebenden Welt, dem Ausdruck von Gedanken und Empfindungen und einem hohem Anspruch und Respekt vorm Material. Sie verlassen die Form des rein Dekorativen und zeigen, dass eine Abgrenzung von freier zur angewandten Kunst höchstens in der Art des Verwendungszweckes liegt. Auch bei ihren Kleidungsstücken findet man die Aspekte Zeit, Zeitlosigkeit und die Arbeit mit Gegensätzlichkeiten. Pia Filliger kombiniert verschiedene Materialien (Seide, Leinen, Baumwolle, Wolle, Mohair und Angora), deren unterschiedliches Verhalten miteinander und zueinander immer wieder neue Strukturen ergibt und für gezielte Effekte sorgt. Es entstehen lebendig wirkende Gewebe mit Eigenständigkeit und Ausstrahlung. Glattes und Welliges, Glanz und Stumpfheit, Dicke und Zartheit. Dabei überlässt Pia Filliger-Nolte nichts dem Zufall. Ihre Stoffe sind gezielt konstruiert, die Strukturen und Effekte immer wieder erprobt, verändert, weiterentwickelt oder deren Wirkung durch waschen und filzen verstärkt. An der Puppe oder direkt am Körper entstehen einfache Schnitte, deren Schlichtheit durch erarbeitete Reduzierung entsteht. Jedes Kleidungsstück wird in Nessel genäht, mit Hilfe von Webmustern werden Fadenzahl und Kettlänge errechnet, um so ein Kleid in den gewünschten Proportionen zu weben. Pia Filliger-Nolte stellt ausschließlich Unikate her. Der hohe Arbeitsaufwand pro Stück rechtfertigt einen hohen Preis – und verursacht für sie einen geringen Stundenlohn; sie zollt ihrer Genauigkeit, dem hohen Anspruch an ihre eigene Arbeit und der aufwendigen Herstellung einen hohen Tribut. Fast scheint es, als hätte sie zu jedem Stück, an dem sie so lange arbeitet, eine persönliche Beziehung. Es macht sie traurig, wenn ihre Kleider nicht getragen werden. Glücklich und stolz kann sie aber über einen weiteren Designpreis sein, mit dem sie dieses Jahr ausgezeichnet wurde. Bei "Malvive", einem ihrer Feenhemden, lobte die Fachjury die "fast prosaische Ausstrahlung". Der Bochumer Designpreis 2005 gesellt sich nun zu dem Staatspreis NRW, mit dem sie 1995 ausgezeichnet wurde. |
Freesin |
Malvive |
Cosmalbe |
Die Feenhemden sind eine Serie
farblich sehr zurückhaltender Kleider mit wenigen pastelligen Akzenten.
Helle, naturfarbige, verspielte, durchscheinende Gewebe, die Zartheit,
Transparenz und Leichtigkeit vermitteln und trotzdem Stabilität und
Tragbarkeit haben. |
Struktur "Freesin" |
Struktur "Malvive" |
Struktur "Cosmalbe" |
Im Moment arbeitet Pia Filliger-Nolte an Schals, die auch als Stola getragen werden können. Die Farben sind wieder kräftig und knallig und sie experimentiert mit unterschiedlichen Farbkombinationen und Kontrasten. Pia Filliger-Nolte Ausstellungen: "Handzeichen"
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