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Kunst | |
Was hat Christo mit Ostwestfalen zu tun? Es ist nicht bekannt, dass in dieser ländlichen Gegend schon einmal landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge oder Gebäude verpackt wurden. Die Verbindung liegt in Emsdetten bei der Firma Schilgen. Hier ist Christo guter Kunde. Die J.Schilgen GmbH & Co. ist spezialisiert auf technische Gewebe und hat sich in den letzten 130 Jahren vom Handwerksbetrieb zu einem Industrieunternehmen entwickelt. Landwirtschaft und Energieproduzenten, die Automobil- und Baubranche lassen hier, die für ihre speziellen Anforderungen benötigten Gewebe, entwickeln und herstellen.
Fast 26 Jahre mussten vergehen, um "The Gates" zu verwirklichen. Im Januar 2003 gab der Bürgermeister von New York bekannt, dass die Stadt Christo und Jeanne-Claude die Genehmigung für ihr temporäres Kunstwerk erteilt hat. Erst dann begann die Herstellung aller Materialien. Die Kosten für das Projekt werden auf 21 Millionen US-Dollar geschätzt, die vollständig von Christo und seiner Frau durch den Erlös aus dem Verkauf von Studien, vorbereitenden Zeichnungen und Collagen sowie Modellen, früheren Werken aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren und Originallithographien über andere Werke bezahlt werden. Beide akzeptieren keine Sponsorengelder aus öffentlicher oder privater Hand, um die Freiheit in der Umsetzung ihrer Ideen nicht zu verlieren. Sie arbeiten mit freiwilligen Helfern und führen auch selbst ein bescheidenes Leben. Christo arbeitet bis zu 17 Stunden am Tag. Schon seit Jahrhunderten haben Stoffe und Gewebe Künstler inspiriert. Struktur und Fall des Materials, Faltenwürfe, Drapierungen und Plissees sind seit jeher Bestandteil von Gemälden, Fresken, Reliefs und Skulpturen. Immer wieder trifft man auf den Vergleich der zweiten Haut als Metapher für Verletzbarkeit und Schutz. Stoffe verhüllen und verstecken, bergen ein Geheimnis, gerade dann, wenn sich der verborgene Inhalt noch erahnt lässt. Christo war nicht der Erste, der profane Gegenstände verpackte und als Gesamtkunstwerk darstellte. Der Surrealist, Maler, Fotograf und Objektkünstler Man Ray verpackte 1920 die Nähmaschine seiner Zimmerwirtin. Das Kunstwerk, dessen Namen „Das Rätsel des Isidore Ducasse“ eher einen Krimi assoziieren lässt, war allerdings nicht das Objekt, sondern das Foto davon. Christo soll dieses Foto nicht gekannt haben, als er 1958 als Mitglied der französische Künstlervereinigung "Nouveau Réalisme" in Paris mit den ersten Verhüllungen leerer Farbdosen begann. Er verschnürte sie in harzgetränkte Leinwand, färbte sie mit Leim, Sand und Autolack und zeigte damit, dass Verhüllungen auch Isolierung, Traurigkeit und Armut widerspiegeln können. Durch seine Flucht aus Bulgarien staatenlos, führte er ein unruhiges Leben in ständiger finanzieller Not, verdiente sich etwas Geld durch Portraitmalerei, die er als Prostitution bezeichnete. 1964 ziehen Christo und Jeanne Claude, die er 1958 durch eine Auftrag für ein Portrait kennen gelernt und 1962 geheiratet hatte, nach New York, wo beide bis heute leben und arbeiten. Trotz aller Widrigkeiten (Sprachbarrieren und Schulden) blieb das Künstlerpaar seinen Ideen, Idealen und Visionen treu. Die Projekte, mit denen Christo die "eigenwillige Schönheit des Nichtdauerhaften" sucht, stellen das Bedürfnis der Menschen nach Beständigkeit und die Erwartung, das Kunstwerken für die Ewigkeit Bestand haben müssen, in Frage. Die geplante Folge von Realisation und Erinnerung ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeiten von Christo und Jeanne Claude. Sie spiegelt die temporäre Qualität von Dingen, Ereignissen und Gefühlen wider, die wir in unserem eigenen Leben schätzen, weil sie nicht ewig dauern, oder deren Bedeutung einem erst bewusst wird, wenn sie verschwunden sind.
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